März 2023
Da nun alle Züge auf der neuen Anlage einwandfrei laufen, beginne ich die angesetzten, beziehungsweise neu konstruierten Anlageteile zu modellieren und zu einem Gesamtbild zu vereinen.
Werde Euch hier, mit diesem ersten Modul, nochmals ausführlich die Bauschritte zeigen, mit welchen Materialien ich die Landschaft aufbaue und modelliere. Von den weiteren Modulen, werde ich ab und zu ein paar NEWS einbringen.


Ich beginne wiederum mit dem Modul 1 auf der Stirnseite. Der Sperrholzbogen auf der linken Seite wird erweitert, um etwas mehr Landschaft zu erhalten.


Um später gut an die angesetzten Gleise und Weichen zu gelangen, wird ein herausnehmbares Landschafteil konstruiert aus 10mm Pappelsperrholz und Kieferleisten.



Die vorab hergestellten "URI-Rocks" fixiere ich punktuell mit Heißleim. Später werden diese von der Rückseite noch mir Hartschaum, stabil mit dem Sperrholz verklebt.
Nun wird die am alten Anlageende aufhörende Straße, auf dem neu angesetzten Teilstück weiter geführt.
Die folgenden Arbeitsschritte mit Styrodurplatten, Hartschaum und Keramikfelsstücken, habe ich auf der Seite " Aufbau" beschrieben.













Hie gut sichtbar, das herausnehmbare Anlagenteil mit typischer, felsiger Urner Bergstraße.


Vor dem Einpassen der abgegossenen Mauerteile aus Kunstharz, wurden diese mit dem Heilluftföhn erhitzt und den Kurvenradien der Straße angepasst. Anschließend kaschiere ich die Übergänge der Mauern zum felsigen Gelände mit Moltofill, in Form von Felspartien und kleineren Landflächen.



Nun folgt die Modellierung des Anlageeckens, der uns Richtung Süden zum Pianotondo Viadukt führt. Dieser entsteht aus festgeklebten 80mm dicken Styrodurwürfeln und einem weiteren Straßentunnel. In diesem wird die Bergstraße, in einer leichten Kurve, für den Betrachter verschwinden..






Nachdem die großen und kleineren URI-Rocks mit Schaum festgeklebt wurden, werden die Übergänge der Felspartien mit Moltofill verspachtelt. Nach der Trocknung der Spachtelmasse, so etwa zwei bis drei Stunden, bearbeite ich diese mit dem Cuttermesser. Beim einritzen, bricht die getrocknete Masse meist von selbst in eine realistisch wirkende Felsstruktur ab. Mit Wasser und Pinsel befreie ich nun noch die modellierten Felsübergänge von kleinen Spachtelresten.





Als nächstes konstruiere ich ein weiteres, herausnehmbares Anlageteil, um gut an den Anfang des Schattenbahnhofs A zu gelangen. Hierfür schneide ich ein 80mm dicke Styrodurplatte in den Massen des Ausschnitts zu. Um einen harmonischen Felsverlauf zum nächsten Modul 2 zu erhalten, passe ich Zeitgleich zwei Keramin Felsstücke in das ausgesägte Loch vom nächsten Modul ein. Fülle den Hohlraum mit PU-Schaum aus und klebe ebenfalls mit Schaum Felsstücke mit ähnlichen Dimensionen an die Styrodurplatte.



Um das herausnehmbare Teil, nach dem Verspachteln der Übergänge, gut zu lösen, werden sämtliche Übergänge mit Tesa Betonband und Japan spachteln abgedeckt.






Da bei der Änderung der Anlageform, gewisse Partien weggeschnitten worden sind und die Wege und Mauern etwas darunter gelitten haben, werden diese nun neu geformt und eingeritzt. Teilweise werden auch echte Steinstücke ein geleimt.


Das herausnehmbare Anlageteil wird nach der Bemalung noch auf den inneren drei Seiten mit der zwei Komponenten Kunststoffmasse MultiCast 2 bestrichen, was den Neukadurklotz und die herausragenden Moltofillfelsen sehr stabil macht.








Für den Grundanstrich der Felspartien habe ich mir einige Farbtöne aus Dispersion gemischt. Beim aufstreichen der Farben, tauche ich den Pinsel immer wieder im Wasser und mische die Farben miteinander, manchmal deckend und wiederum eher lasierend. Bei den oberen stellen der Felsen und Mauersteine mische ich etwas rostbraun bei, was den Flugrost darstellt und Vertiefungen werden mit dunkleren Grautönen realisiert, durch beifügen von etwas schwarz. Ich versuche mit diesen Farbtönen, schon jetzt eine gewisse Tiefenwirkung und Patina einzuarbeiten, was später noch mit Wash- und Acrylfarben vertieft wird.









Der Wanderweg wird mit eingefärbtem Quarzsand bestreut und der Waldboden wird mit echtem, getrockneten Waldboden, der in der Moulinex zerkleinert wurde, realisiert.






Gut Sichtbar der schmale Wanderweg, der der Felswand entlang ins Tal führt.
Es fehlt noch das Eisengeländer....



Den Tessiner Stall, baue ich anhand eines Bildes vom Internet. Hierfür verkleinere ich das Bild auf ca. 1:87, in dem ich mich an der Größe einer Stalltür orientiere. Nachdem die ungefähren Proportionen auf 1.5mm Lindenholz gezeichnet und ausgeschnitten sind, klebe ich auf die Holzfassade die Bruchsteinmauerwerkfolie von NOCH (Art. 60371)
Nach dem Zusammenbau, werden die einzelnen Steine mit Acrylfarben in verschiedenen Grautönen bemalt und die Fugen mit Wash Grey von Vallejo nachbehandelt.



Da der kleine Straßentunnel, auf der Stirnseite, die Anlage in Nord und Südseite teilt, wird vom Urner Maler Mu auf der jeweiligen Seite, das Kantonswappen sorgfältig aufgemalt.
Das Urner Wappen stammt von einem Foto, das ich an der Axenstrasse gemacht habe. Dieses habe ich am PC etwas bearbeitet, verkleinert und auf Nassschiebebildfolie ausgedruckt.



Für die weitere Begrünung des Moduls, wurde heute, ein schöner Frühlingstag, Nachschub von frischem Waldboden und Wurzeln von umgefallenen Bäumen, aus dem nahen Wald beschafft. Die feinen Wurzeln eignen sich gut, für die Darstellung von knorrigen Bäumen, Baumstrunken und natürlich Wurzeln von Modellbäumen, die sich an die Felsen klammern.





Für das weitere Begrünen, sind eine große Menge an Bäumen aus Seemoos gefragt. Es gilt einen Karton voll zu verarbeiten. Als erstes Aussortieren und von kleinen Blättern befreien. Nun ist es empfehlenswert, die gereinigten Bäumchen einige Stunden in Clyzerin zu baden, da diese weich und geschmeidig werden und kaum mehr brechen bei der Verarbeitung. (Clycerin im Verhältnis 1:2 Clyzerin-Wasser ca. 24 Stunden einlegen)
Ein weitere Vorteil ist, das man die vielfach krummen Seemoosäste gut gerade biegen kann.



Teilweise binde ich ein paar einzelne Seemooszweige mit etwas feinem Draht zusammen, was wiederum einen einen kleineren Baum ergibt oder ganz kleine Büsche die sich super eignen, um in Felswenden zu platzieren. Ein realistischer Braunton ergibt der Farbspray Warmgrau dunkel 988 von Marabu.



Nun werden die feinen Äste der Baumrohlinge mit Aerosol Mattlack besprüht und einschießende mit Laub von Heki, Noch und Faller mit einem Sieb fein bestreut und dann nochmals mit Mattlack versiegelt.
Bei vielen Bäumen, sollte dieser Vorgang dringend im freien Balkon etc. getätigt werden, da die Geruchsbildung sehr groß ist.






Vor lauter Bäumen ...... April 2023

An die gesammelten kleinen Baumstrunke werden ebenfalls feine zweige von Seemoos mit Sekundenkleber angebracht. Die Leimstellen werden sofort mit feinem Waldbodenpulver kaschiert.



Die knorrigen Bäume bearbeite ich nun mit weißer Dispersionsfarbe, die mit fast trockenem Pinsel aufgetragen wird, was die Rindenstruktur hervor holt und mit dem ockerfarbenen Oilbrusher wird die Baumbruchstelle etwas eingefärbt.









Nachdem ich die erste Serie von Bäumen fertiggestellt habe, kommt nun die Begrasung der Landschaft mit dem Flockgerät. Hierfür bestreiche ich die olivgrün eingefärbten Flächen mit Weißleim. Nachdem eine erste Schicht mit 4 - 6mm Grasfasern getrocknet ist, besprühe ich die Ränder, an denen die Wiesen an die Felsabgründe grenzen, mit Sprühkleber. Anschließend beflocke ich diese mit einer zweiten Schicht Grasfasern von 6-10mm. Diesen Vorgang wiederhole ich an einigen Stellen, zwei bis drei mal. Vorbildfotos sind hierbei sehr hilfreich.









Kurz nach der Beflockung der Felspartien, befreie ich mit Pinsel und Staubsauger die Uri-rocks von Grasfasern, die versehentlich, unterhalb der Grasbüschel kleben. Nach der Trocknung der Wiesenflächen, werden diese mit Druckluft und Staubsauger, von nicht klebenden Grasfasern gründlich gesäubert. Dies ist ein wichtiger Arbeitsschritt, den diese Fasern klammern sich in jeder Ecke und an allem fest und tauchen später immer wieder auf, an Stellen, an denen sie nicht erwünscht sind.



Die Unterseiten der Grasbüschel färbe ich mit der Airbrush-Pistole braun ein. Ebenfalls werden so Grasnarben dargestellt. Anschließend werden die verdorrten Gräser mit der Trockenpinseltechnik mit weißer Farbe etwas herausgeholt.






Nun werden die längeren Gräser gezielt mit Aerosol Mattlack besprüht und dann mit Laub bestreut, so das kleinere Büsche und Pflanzen entstehen.



Mit Dichthanf werden längere, verdorrte Gräser dargestellt. Ebenfalls pflanze ich einzelne Seemooszweige und blühende Büsche ein.










Teilweise werden MBR Bäume etwas verändert. Hier habe ich eine Waldkiefer nach einem Foto bearbeitet. Den Stamm gebogen, mit Weißleim bestrichen und mit Erdpulver bestreut, um ihn etwas dicker darzustellen. Weiter habe ich mir Sekundenkleber abgestorbene Äste aus feinen Wurzeln angeklebt.
Natürlich kann man auch Größere Bäume mit Seemoos bauen. Hierfür habe ich eine Wurzel genommen und einzelne Seemosszweige an diese geklebt. Nach dem einpflanzen auf der Anlage, habe ich mit Moltofil noch Wurzeln vom Stamm ausgehend imitiert und mit echten kleinen Wurzeln erweitert.






Um feines Wurzelgeflecht unter Büschen darzustellen, habe ich eine Fliesschleifscheibe im Baumarkt gekauft. Aus dieser zupfe ich kleinere Stücke und spritze diese kompakten Fasern dunkelbraun. Ebenfalls können mit diesem Flies, wenn man es beflockt, zierliche Kletter- und Hängepflanzen realisiert werden.






Ebenfalls eignet sich dieser Pollyamidgarn von LANG yarns, um hängende Pflanzen zu imitieren. Habe ein Stück abgeschnitten und das wilde Garn an eine Felswand mit Sekundenkleber fixiert. Anschließend schiebe ich ein Stück Papier unter das Garn, damit die Felswand darunter nicht mit Mattlack besprüht wird. Nun sprühe ich Mattlack auf das Garn und beflocke es behutsam mit grünem Streumaterial.






